Vom Kürbisfest zur Suppenmesse (Quelle: LVZ online 31.10.2022, Autor: RK)


Der Heimatverein Frankenheim-Lindennaundorf hatte am Samstag zum 16. Kürbisfest geladen und fast 1000 Besucher waren dem Ruf gefolgt. Bereits seit den Mittagsstunden waren die rührigen Vereinsmitglieder auf den Beinen. Es wurden Gemüse geschnitten, Kürbisse gehackt und Fleisch zerlegt, Feuerholz herangeschafft und Töpfe poliert. Als das Fest am Abend eröffnet wurde, dampften über 15 verschiedene Suppen in den Kesseln und Töpfen. „Weil es keinen Chefkoch gibt und die Teams ihre Rezepturen unabhängig voneinander umgesetzt haben, kann es natürlich sein, dass sich zwei Suppen im Geschmack auch mal ziemlich ähneln“, räumte Sandra Möller ein. Die Frankenheimerin hatte ebenfalls eine Suppe nach eigener Rezeptur gekocht und damit bei den Besuchern des Festes voll ins Schwarze getroffen. 

 

Aus allen Himmelsrichtungen kamen die Besucher, um zu kosten, Rezepte auszutauschen oder die Geheimnisse der Zutaten zu erfahren.

Schon nach knapp einer Stunde musste sie mit ihrer Kelle den Rest vom Boden des Topfes kratzen. „Das waren 20 Liter“, berichtete sie stolz und verriet, was ihre Speise so begehrt machte. „Wir unterscheiden nach den Noten mild, scharf und exotisch. Ich habe letztere gewählt und dazu, wie fast alle Köche hier, die Kürbissorte Hokkaido als Basis verwendet“, erläuterte sie. Die exotische Note habe sie durch die Zugabe von Kokosmilch erreicht, die sie durch eine Prise Ingwer verfeinert habe. „Andere Gewürze kann man je nach individueller Vorliebe dazu geben, dann pürieren und kochen, fertig ist der Genuss.“

 Eisbein-Fond und Kassler-Tier

Ganz anders ist Ralf Buttig an die Sache herangegangen. Was in seinem 70-Liter-Kessel brodelte, unterschied sich auch optisch von den anderen Kreationen und wurde nicht nur deshalb zur unumstrittenen Lieblingsspeise der Gäste. Auch Buttig hatte als Grundlage den Hokkaido gewählt, jede Menge Gemüse und ein paar Kartoffeln hineingeschnitten und mit Gewürzen wie Majoran, Salz und Pfeffer verfeinert. „Dann habe ich Fleisch vom Kassler-Tier dazugegeben“, verriet der passionierte Jäger zwinkernd. Aber konnte das schon das ganze Geheimnis sein? Buttig lächelte verschmitzt: „Wir veranstalten in unserem Verein jedes Jahr ein großes Eisbein-Essen. Statt den Fond wegzuschütten, habe ich ihn mit hineingerührt. Knappe zehn Liter. Das ist das Geheimnis dieser Suppe, die außerdem nicht püriert ist und daher eher wie ein klassischer Eintopf aussieht.“

Eisbein-Fond in der Kürbissuppe? Ganze 70 Liter davon hat Ralf Buttig am Samstag mit seiner Kelle verteilt. Die Gäste waren begeistert.

Sandra Möller, Ralf Buttig und die vielen anderen Vereinsköche waren mit ihren Suppen nicht die einzigen Gewinner auf dem diesjährigen Lindennaundorfer Kürbisfest. Mit einem Dauer-Abo auf den Preis als Züchter der schwersten Frucht war Holger Bude auch 2022 wieder der unangefochtene Kürbiskönig Markranstädts. Vor dem Hintergrund des trockenen Sommers reichten diesmal schon 100,6 Kilogramm, die sein Prachtstück der Sorte „American Giant“ unter dem Beifall des Publikums auf die Waage brachte.