„Franklin’s“ punkten mit Humor und Grazie - Heimatfest in Lindennaundorf und Frankenheim begeistert wieder Fans aus der ganzen Region

Leipziger Volkszeitung vom 5.9.2016
VON INGRID HILDEBRANDT
Markranstädt. Dick angestrichen haben sich die Markranstädter alljährlich das erste Septemberwochenende, denn immer dann feiern die Frankenheimer und Lindennaundorfer ihr Heimatfest, und wer will schon fehlen, wenn sich die Wiese vor der Mühle drei Tage lang in eine bunte Volksfestoase verwandelt. Dieses Jahr gab es für die Besucher aus allen Markranstädter Ortsteilen noch einen Grund mehr zum Kommen: Der Heimatverein Frankenheim-Lindennaundorf feierte seinen 20. Geburtstag und Hunderte begeisterte Fans waren dabei. Los ging es Freitagabend mit den Altranstädter Dorfmusikanten, ein Lampionumzug und ein weithin sichtbares Höhenfeuerwerk folgten. Es klappert die Mühle, hieß es am Samstag und Sonntag, die „FränkLind’che Kinderstube“ lud zum Basteln und Gestalten; überhaupt gab es an jeder Wiesenecke was zu entdecken, löste ein Höhepunkt den anderen ab. Einer, den kaum jemand verpassen wollte, war der Auftritt der „Franklin’s“: Proppevoll das Festzelt, Vorfreude auf den Gesichtern. In lange, dicke Kutten verhüllt, betrat eine Mönchsgruppe die Bühne, was die Spannung nur noch steigerte. Denn was verbarg sich unter den Umhängen? Männer in Tütüs, die mit Grazie und Spitzentanz ihr Publikum verzaubern wollten. Was für ein hinreißend komischer Aufzug! In punkto Liebreiz ließen die Balletteure mit ihrer maskulinen Schwanensee-Fassung zwar eher Federn – umso mehr überzeugte der kraftvolle Akt. Noch mehr Spaß gab es bei den nächsten Nummern der „Franklin’s“ – allesamt eine Hommage an das Jahr 1996, als der Heimatverein gegründet wurde. Da brachte Vereinsvorsitzender Jens Schwertfeger als Andrea Berg die Besucher zum Schmachten, machte der 96er-Sommerhit „Macarena“ Lust zum Tanzen, sorgte der Titanic-Titelsong für dramatische Momente. „Schön wie immer“, resümierte die fünfköpfige Familie Bransdor – und das bezog sich nicht nur auf die Schau, sondern auf das gesamte Fest. Heidi Oettmeier würdigte „den Einsatz des Heimatvereins für das Miteinander von neuen und alteingesessenen Bewohnern“. So viel Lob freut natürlich das Vereinsteam, denn gemeinschaftsfördernde Projekte gehören zu seinen Zielen. Viel haben die Lindennaundorfer und Frankenheimer da schon erreicht – eine tolle Leistung vieler ist der beliebte Holzspielplatz. Und auch der neue Backofen, der zum Heimatfest eingeweiht wurde, ist so eine Gemeinschaftsleistung. Zusammen wurde Mehl angerührt, Teig geknetet und in den Ofen geschoben. Heraus kamen nicht nur bewährte Klassiker wie das Lindennaundorfer Brot, sondern auch Kreationen, die ihre Premiere erlebten: Knusprige Scheiben, mit Cranberry und Kurkuma gewürzt. „Schmeckt!“, fand Familie Graßhof, die aus Schkeuditz auf die Festwiese an der Bockwindmühle gekommen war.

Foto: Jürgen Bentz